Die bestehende Bausubstanz zu erhalten, fordert die Architektenkammer Berlin angesichts des geplanten Abrisses des Hochhauses An der Urania 4-10. Der Stahlbetonbau in Berlin Schöneberg an der Grenze zum Bezirk Mitte ist Eigentum des Landes Berlin und ein Bau von Werner Düttmann aus den 1960er Jahren. Eine Ausstellung im Brücke-Museum und an 27 weiteren Orten in Berlin würdigte 2021 den 100. Geburtstag des Berliner Architekten und ehemaligen Senatsbaudirektors. Nun soll eine der Ikonen der Berliner Nachkriegsarchitektur nach einer umfangreichen Schadstoffsanierung abgerissen werden.games-sex.orgjapanese-scat.netpornjoy.orgpregnanthd.org
Bei einer Veranstaltung im Januar 2024 in der Akademie der Künste am Hanseatenweg in Tiergarten, einem weiteren von Düttmann entworfenen Gebäude, waren sich alle eingeladenen Fachleute einig, für den Erhalt des Gebäudes einzustehen. „Umdenken statt Abreißen” hieß die programmatische Losung der Initiative „an.ders URANIA“, einem Zusammenschluss für zukunftsweisendes Handeln von Studierenden und Lehrenden der Universität der Künste (UdK) Berlin. Theresa Keilhacker, Präsidentin der Architektenkammer Berlin, appelliert an Politik und Entscheidungstragende, sich ihrer Verantwortung zu stellen: „Wir wünschen uns für alle öffentlichen Liegenschaften, die sich in einem gedanklichen Umplanungsprozess befinden, dass dafür seitens der Politik eine Machbarkeitsstudie pro Bestandsertüchtigung zwingend vorgeschrieben wird. Abriss ist angesichts von notwendiger Ressourcenschonung und CO2-Einsparung von gestern. Den Bestand aus baukulturellen, aber auch aus klima- und sozialpolitischen Gründen zu nutzen, ist oberstes Gebot.“
Auch der Präsident der UdK Berlin Prof. Dr. Norbert Palz äußert sich zum Abrissvorhaben: „Will Berlin seine Klimaziele einhalten, darf Architektur nicht länger Spielball kurzfristiger ökonomischer Interessen sein. Wir müssen unseren Bestand erhalten, umbauen und innovative Nutzungskonzepte entwickeln.“
Prof. Eike Roswag-Klinge, Leiter des Natural Building Lab der Technischen Universität Berlin, fordert „im Rahmen der Wirtschaftlichkeitsbetrachtungen von potentiellen Rückbauprojekten die Kosten ganzheitlich zu betrachten und die fachgerechte Schadstoffsanierung, den sortenreinen Rückbau und die Umweltfolgewirkungen der zu zerstörenden Bausubstanz mit 205 bzw. 800 Euro pro Tonne CO₂-Äquivalente laut Umweltbundesamt einzubeziehen“.
Der öffentlich bestellte und vereidigte Sachverständige für Schadstoffe in Innenräumen und an Gebäuden Martin Hoffmann bekräftigte beim Roundtable der Veranstaltung „Umdenken statt Abreißen“ am 14. Januar 2024 in der Akademie der Künste angesichts der weitgehend abgeschlossenen Schadstoffsanierung des Düttmann‘schen Gebäudes seine Aussage, dass die Schadstoffbelastung kein Grund für einen vollständigen Rückbau sei und auch nicht als Abrissgrund instrumentalisiert werden dürfte.
Dafür müsste die Ausschreibung für den maschinellen Rückbau sofort gestoppt und für das Grundstück ein zweiphasiger Wettbewerb zur Ertüchtigung des Gebäudes und Weiterentwicklung des Standorts ausgelobt werden. Das Grundstück An der Urania 4-10 befindet sich im Kerngebiet der autogerechten Stadt und dient vorwiegend der Unterbringung von Handelsbetrieben sowie der zentralen Einrichtungen der Wirtschaft, der Verwaltung und der Kultur. „Deshalb gilt es in einem ersten Ideenteil Modelle zu entwickeln, die auch den Rückbau der überholten Verkehrsplanung für eine innovative Standortentwicklung mitdenken“, meint Theresa Keilhacker, Architektenkammer Berlin.
Die BIM Berliner Immobilienmanagement GmbH als Verwalterin und Managerin der Liegenschaft sollte vom schwarz-roten Senat die Chance bekommen, ressourcenschonendes und klimagerechtes Planen und Bauen mit dem „Gebäudetyp E“ an Ort und Stelle anzuwenden und mit einem weiteren zukunftsweisenden Pilotprojekt im Sinne des Leitbildes „Bestandsertüchtigung vor Neubau“ nach vorne zu bringen.
Pressemitteilung vom 4. März 2024
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