Der Traum der Unabhängigkeit vom Stromnetz wird nicht erst seit den explodierenden Strompreisen geträumt. Doch wie so oft steckt der Teufel im Detail. Deshalb rät der Verein zur Qualitäts-Controlle am Bau e.V., genau auf die Voraussetzungen des eigenen Hauses zu achten. Hier ein Photovoltaik-Quick-Check:
Wie sieht es mit der Tragfähigkeit und dem Material des Daches aus?
Dachkonstruktionen haben mit einer Photovoltaik-Anlage (PV-Anlage) einiges zu tragen. „Die ausreichende Tragfähigkeit der Dacheindeckung ist auf jedem Fall vor einer Installation einer PV-Anlage zu prüfen. Dies geschieht am besten durch einen kompetenten Sachverständigen, einem Statiker oder ein Dachdecker-Meisterbetrieb, so Dipl. Ing. Heiko Püttcher, Vorstand des VQC.
Auf die richtige Größe kommt es an
Weiter weist der VQC darauf hin, dass die Dachfläche, auf denen die Photovoltaikmodule montiert werden soll, im Vorfeld korrekt bemessen werden muss. Und natürlich muss sich der Bauherr im Vorfeld auch darüber im Klaren sein, wieviel solaren Strom die Anlage überhaupt produzieren soll. Auch hier sollte laut dem VQC ein Fachmann herangezogen werden.
Eine korrekte Montage ist das A und O
Fehler bei der Montage der Solar-Panels können sehr teuer werden. Aus diesem Grund weist der VQC darauf hin, dass die Module, die in der Regel auf einer Trägerkonstruktion befestigt werden, auf keinen Fall mit Dacheindeckung in Kontakt kommen darf, da diese dadurch beschädigt werden könne. „Bei den Abständen der Dachhaken, auf denen die Module aufliegen, gibt es genaue Vorgaben, die eingehalten werden müssen“, sagt Püttcher weiter. Außerdem müsse darauf geachtet werden, dass die Kabel bei der Montage nicht beschädigt werden.
Fazit: Auch wenn die Montage einer Photovoltaik-Anlage an einer Bestandsimmobilie nicht zwangsläufig von einem Fachbetrieb erfolgen muss, ist dies unbedingt zu empfehlen. Abgenommen und angeschlossen werden muss diese aber auf jedem Fall von einem Elektro-Installateur. Der Weg dorthin sollte jedoch unbedingt von einem Fachmann begleitet werden, auch wenn viele Arbeiten in Eigenleistung erbracht werden können. „Denn Fehler bei der Montage und der Planung können am Ende sehr teuer zu stehen kommen“, weiß VQC-Vorstand Püttcher zu berichten. Bei einem Neubau hingegen ist die Installation eine PV-Anlage deutlich unkomplizierter zu realisieren, weil sie viel früher in die Gesamtplanung eingebunden werden kann. Viele Baufirmen und Bauträger bieten maßgeschneiderte und bereits exakt geplante Photovoltaik-Anlagen zu dem jeweiligen Haustyp an.
Systematische Qualitätskontrollen am Bau sind längst Standard im Sachverständigenwesen. Baumängel konsequent auffinden, dokumentieren, ausbessern und in der Zukunft verhindern – mit dieser Systematik hat der Verein zur Qualitäts-Controlle am Bau e.V. in den vergangenen 15 Jahren Maßstäbe gesetzt. Mehr als 30.000 Einfamilienhäuser hat das Bau-Sachverständigen-Team aus 41 Ingenieuren und Architekten des VQC bereits begleitet und ist damit Vorreiter in diesem Segment. Zahlreiche VQC-Sachverständige sind zugelassene Energieberater und damit zur Erstellung von Energieausweisen berechtigt.
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