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Planen mit Wettbewerb und Verstand

Wettbewerbe sind das Herz der Planungs- und Baukultur. Sie sind Innovationsmotoren und in der Regel Garanten für Qualität. 2020 wurde weiter auf Rekordniveau gebaut. Besonders hoch war der Zuwachs im Bereich der Landschaftsplanung und damit potentiell im Bereich der Aufwertung öffentlicher Räume. Gut so!
Auch Ausschreibungen von Planungsleistungen haben um 8% zugenommen – allerdings mit einer Verdoppelung des Anteils offener Verfahren, bei denen der Preis das entscheidende Kriterium ist. Die schlechte Nachricht ist, dass die Zahl der Wettbewerbe um 17%, auf 392 zurückgegangen ist. Mit 8,75% an den architektur-relevanten Ausschreibungen ein Negativrekord. Sieben Bundesländer haben keine offenen Wettbewerbe durchgeführt und im Ingenieurbereich hat bundesweit 2020 kein einziger Wettbewerb stattgefunden.

Ursachen gibt es viele: Geringe Ressourcen, zunehmende Komplexität der Verfahren und hohe Auslastung der Planungsbüros. Ein Grund liegt sicher auch in den neuen Arbeitsweisen durch Corona. Es ist alles so mühsam – warum denn jetzt noch einen Wettbewerb? Und die Aussicht auf das nächste Zoom-Preisgericht wird das so schnell nicht ändern. Wir müssen also dringend das Bewusstsein stärken, dass Baukultur, die über die Masse hinausragt, in der Regel nur mit Planungskultur entsteht.

Quelle:
Bundesstiftung Baukultur, Baukultur im April, Editorial
Reiner Nagel

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