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Berliner Straßenbäume und der Umweltschutz: Anzahl der Fällungen übersteigt Pflanzungen um fast das Dreifache!

Eine kleine Anfrage der Grünen im Abgeordnetenhaus vom 07.03. offenbart, wie wenig glaubwürdig und nachvollziehbar unsere Umweltschutzpolitik ist. Denn die Anzahl der Baumfällungen übersteigt die der Pflanzungen um fast das Dreifache! Einerseits propagiert die Stadt Klimaschutzziele, beobachtet mit Argusaugen die Feinstaub- und Stickoxid-Entwicklung, misst ununterbrochen CO2-Amplituden wie Fieberkurven eines todkranken Patienten, überlegt Fahrverbote und andere Maßnahmen im Zeichen des Klimaschutzes und scheut bei keinen Diskussionen, den Individualverkehr und den Berufsverkehr in Frage zu stellen. Andererseits aber tut die Stadt genau das nicht, was am Einfachsten wäre: nämlich den städtischen Baum- und Alleenbestand zu pflegen und zu schonen. Weil vor allem dieser in Berlin einmalige große Baumbestand für die Stadt eine unstreitig effektive und vielleicht beste Schadstofffilteranlage ist, die man sich vorstellen kann. Warum nutzt man diese Chance nicht und pflegt und hegt diese kostengünstigste Möglichkeit, die Luft zu verbessern? Mal von der baukulturellen und städtebaulichen Bereicherung ganz abgesehen, die vollständige und erhaltene Alleebaumbestände zweifellos sind. Zu Recht wundert sich der Betrachter über diese Widersprüchlichkeit bei der Durchsetzung von Klimaschutzzielen, wenn er die alljährlichen Fällorgien mit ansehen muss – und es ist nur schwer zu glauben, dass nur kranke Bäume diesen zum Opfer fallen. Die Neupflanzung eines jungen Baumes kostet deutlich über 1.000 Euro, vom Wert eines großen Baumes ganz zu schweigen. – Den immensen Sachschaden, der durch diesen Umgang mit dem Baumbestand entsteht, kann sich jeder errechnen.

verantwortlich: Dr. Peter Traichel

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