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Standpunktepapier der Bundesingenieurkammer zur Auffächerung der Ingenieurstudiengänge

Nachdem alleine im Ingenieurwesen hunderte von Studiengängen in Deutschland angeboten werden, hält es die Bundesingenieurkammer für erforderlich, zur Abfassung von Ingenieurstudiengängen grundsätzlich Stellung zu beziehen.

 

Aus Sicht der Bundesingenieurkammer ist es unabdingbar, dass Bachelorstudiengänge des Ingenieurwesens eine breit angelegte grundständige Bildung vermitteln. Derart angelegte Studiengänge versetzen Absolventen in die Lage, die von ihnen entwickelten Produkte und geplanten Objekte im Gesamtzusammenhang zu sehen und zu beurteilen. Im Sinne der Qualitätssicherung ist diese Sichtweise unverzichtbar. Bei hoch spezialisierten Studiengängen besteht die Gefahr eines verengten Blickwinkels auf die Problemstellungen und deren Lösung.

 

Ein Studium dient nicht allein der Wissensvermittlung und dem Kompetenzerwerb, sondern soll auf wissenschaftlicher Grundlage gleichermaßen kreative Denkschule sein. Diese versetzt Ingenieure in die Lage, neues Wissen selbst zu generieren, dem ständigen Innovationsdruck gewachsen zu sein und sich flexibel auf den Arbeitsmarkt einstellen zu können. All dies macht bislang den Vorteil des Wirtschaftsstandortes Deutschland aus und darf nicht leichtfertig aufgegeben werden.

 

Das Masterstudium soll neben der fachlichen Vertiefung auch eine weitere Vertiefung der im Bachelorstudium gelehrten Grundlagen beinhalten.
Hochschulen sind hinsichtlich der Einrichtung von Studiengängen autonom. Diese Autonomie darf in keiner Weise angetastet werden. Aus dieser zweifellos großen Freiheit erwächst aber auch die Verantwortung von Hochschulen und Akkreditierungsagenturen, nur Studiengänge anzubieten bzw. zu akkreditieren, deren Inhalte für ein dauerhaft erfolgreiches Berufsleben die Grundlage bilden. Zu sehr dem Zeitgeist geschuldete oder zu einseitig spezialisierte Studiengänge erfüllen diese Forderung nicht.

Kein Ding ohne ING. - eine Initiative für den Ingenieurberuf.