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Das Erstarken der Marke „Diplom-Ingenieur“

Immer mehr Unis und Institutionen fordern die Wiederbelebung des immer noch international reputierten Abschlussgrades Diplom-Ingenieur. Zuletzt die Forschungsvereinigung Baustatik-Baupraxis in ihrem Positionspapier vom 25.10.2016 und davor die TU Ilmenau. Die TU Dresden, die Ecole Nationale des Ponts und das Wissenschaftsministerium Mecklenburg Vorpommern haben seit jeher am Diplom-Ingenieur festgehalten. Das gilt auch für die Bundesingenieurkammer. Warum auch nicht? Der Abschlussgrad widerspricht nicht den Zielen der Bologna-Reform, die für eine flächendeckende Einführung von Bachelor- und Masterabschlussgraden verantwortlich zeichnet. Das Dilemma: Die Studenten wissen nicht mehr, ob sie mit ihren „nichtssagenden akademischen Graden Bachelor und Master“ überhaupt noch „Ingenieure“ sind – wie das Deutsche Ingenieurblatt in der aktuellen Ausgabe zu recht schreibt (Ausgabe 12/2016, Seite 54). Warum also dieses vermeidbare und selbstgemachte Problem nicht dadurch lösen, dass der Diplom-Ingenieur wieder in den Abschlussurkunden verliehen wird – mit dem Zusatz, dass er ein Äquivalent zum Masterabschluss ist? Damit würde das Markenzeichen „Diplom-Ingenieur“ als „Made in Germany“ gestärkt und ganz nebenbei der viel beklagten Verwässerung und Schwächung unserer Abschlussniveaus begegnet. Denn: Warum sollten wir in einem Land, das als Rohstoff hauptsächlich über seine Bildung verfügt und welches in der Welt als Land der Ingenieure einen Ruf zu verlieren hat, warum sollten wir ohne Not die identitätsstiftende Marke „Diplom-Ingenieur“ abschaffen, notiert das Deutsche Ingenieurblatt. Richtig, denn nicht zuletzt das hülfe unseren Absolventen, sich im internationalen Wettbewerb mit einem Alleinstellungsmerkmal durchzusetzen – dem Diplom-Ingenieur.

verantwortlich: Dr. Peter Traichel

Kein Ding ohne ING. - eine Initiative für den Ingenieurberuf.