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Brücken in die Zukunft!

Das Brückeninvestitionsprogramm in Berlin

In Berlin gibt es 1085 Brücken. Jede einzelne davon muss sicher von den Verkehrsteilnehmern genutzt werden können. Diese eigentlich selbstverständliche Grundbedingung für die Inanspruchnahme einer Brücke bedeutet zugleich eine große Herausforderung: Sie verlangt uns aufwendige Prüfungs-, Sanierungs- und Bauleistungen ab, für deren Gewährleistung in Berlin die Tiefbauabteilung der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt einsteht. Unsere Brücken gelten dabei, gerade weil sie regelmäßigen Prüfungen auf Standsicherheit, Verkehrssicherheit und Gebrauchstauglichkeit unterliegen, zu Recht als die sichersten Bauwerke.

Die durchschnittliche Zustandsnote für die Berliner Brücken beträgt 2,3. Das heißt, das Bauwerk weist zwar gegebenenfalls Schäden auf, die aber keine Beeinträchtigung der Standsicherheit oder der Verkehrssicherheit verursachen.

Doch auch wenn wir in Berlin mit dieser Note gut unser „Klassenziel“ erreichen, müssen wir weiter unsere „Hausaufgaben“ machen: Denn es gibt nicht zuletzt aufgrund immer höhere Transportgewichte und der Zunahme des Schwerverkehrs sowie neuer Vorschriftenwerke, durchaus auch einen klar feststellbaren Instandhaltungsrückstau. Für das Land Berlin (wie auch im gesamten Bundesgebiet) gilt dabei, dass insbesondre bei älteren Spannbetonbrücken ein erhöhter Erhaltungsaufwand besteht.

Es wird heute unter Ansatz einer laufenden Instandsetzung und Erhaltung von einer Brücken-Nutzungsdauer von ca. 80 bis 100 Jahren ausgegangen. Bei 1085 Brückenbauwerken im Land Berlin ergäbe sich eine Quote von 11 Bauwerken, die bei einer 100-jährigen Nutzungsdauer jährlich erneuert werden müssten: eine Quote, die wir in den letzten Jahren nicht erreichten. Dies lag vor allem an fehlendem Geld und Personal.

Derzeit befindet sich die Hauptstadt in einem enormen Aufbruch. Berlin steht mit an der Spitze des Wirtschaftswachstums in Deutschland, die Bevölkerungs- und die Beschäftigtenzahlen nehmen kontinuierlich zu. Wenn wir diesen Erfolg zukunftsfest machen wollen, dann müssen wir investieren – in mehr bezahlbare Wohnungen; in mehr Angebote des öffentlichen Nahverkehrs; in mehr Orte der Bildung, der Freizeitgestaltung und der Kultur. Wir brauchen insgesamt mehr Berlin. Dieser Investitionsbedarf gilt selbstverständlich auch für die Sanierung unserer Brücken, als ein wichtiger Teil städtischer Infrastruktur.

Es ist deshalb sehr zu begrüßen, dass der Bund die Investitions- und Unterhaltungsmittel erhöht hat – allein 261 der Berliner Brücken befinden sich in der Baulast des Bundes. Aber auch das Land Berlin verstärkt seine Instandsetzungsressourcen deutlich. Ein ernstliches Problem hierbei ist, dass Brückenbauingenieure zurzeit auf dem Arbeitsmarkt so gut wie nicht zu finden sind. Als ein attraktiver Arbeitgeber mit sehr reizvollen beruflichen Perspektiven hat das Land Berlin deshalb seine Aktivitäten zur Nachwuchsgewinnung deutlich intensiviert: Etwa durch Kooperationen mit den Berliner Hochschulen, einem dualen Studium sowie der Wiedereröffnung der technischen Beamtenlaufbahn im Höheren Dienst. Immer mehr gut ausgebildete und talentierte Arbeitnehmer zieht es nach Berlin: Wir laden mit unseren Maßnahmen angehende Brückenbauingenieure dazu ein, ebenfalls an der Faszination dieser Stadt teilzuhaben.

Um den Instandsetzungsrückstau bei den Brücken auch kurzfristig zu begegnen, ist das Land Berlin zudem der DEGES (Deutsche Einheit Fernstraßenplanungs- und -bau GmbH) beigetreten. Hierdurch können einige kritische Brückenbauwerke schneller Instand gesetzt oder durch einen Neubau ersetzt werden.

Als Ergebnis unsere verstärkten Bemühungen laufen im Jahr 2016 neben den vielen hundert kleineren alltäglichen Instandhaltungsmaßnahmen insgesamt rund 25 Ersatzneubauten und sehr große Instandsetzungen, wie der Neubau der Salvador-Allende-Brücke und der Ersatzneubau der Brücke über die AVUS an der Autobahnanschlussstelle Kleeblatt Zehlendorf. Wir investieren massiv in die Infrastruktur und sorgen damit für Sicherheit auf unseren Straßen. Das ist für alle Beteiligten eine große Kraftanstrengung und bedeutet für die Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer eine zusätzliche Belastung. Das Ergebnis kommt langfristig jedoch allen Zugute. Wir gewinnen die Zukunft für unsere Stadt.

Quelle: Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt

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