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VBI-Präsident Cornelius: HOAI-Novelle diskriminiert Ingenieurleistungen

Ingenieurverband kritisiert die heute im Bundesrat verabschiedete HOAI 2013 als Mogelpackung. VBI-Präsident äußert Unverständnis über die dauerhafte Ausgrenzung wichtiger Ingenieurleistungen aus dem gesetzlich geregelten Preisrecht.

Mit Unverständnis und Bedauern hat VBI-Präsident Dr.-Ing. Volker Cornelius auf die heute vom Bundesrat beschlossene 7. Novelle der Honorarordnung der Ingenieure und Architekten (HOAI) reagiert: „Die darin festgeschriebene Degradierung von Ingenieurleistungen wie Geotechnik, Vermessung, Bauphysik und Schallschutz zu sogenannten Beratungsleistungen, deren Honorarierung der Gesetzgeber nicht mehr verbindlich regelt, diskriminiert den ganzen Berufsstand.“ Diese Leistungen seien unverzichtbare Bestandteile des Planungsprozesses nicht nur im Hochbau, erläutert Cornelius. „Sie setzen grundlegende öffentlich-rechtliche Anforderungen etwa bei der Einhaltung energetischer Standards durch und sind beispielsweise auch mitentscheidend bei der Energiewende.“

Auch die Honorarerhöhung für die verbindlich zu vergütenden Ingenieurleistungen bezeichnete der VBI-Präsident als enttäuschend. Dies liege deutlich unter der von den Ingenieuren eingeforderten angemessenen Honorierung ihrer hochqualifizierten Leistungen. So wurde z. B. das hohe Risiko, das allen Ingenieuren im Rahmen der gesamtschuldnerischen Haftung aufgebürdet wird, bei der Honorarfestsetzung nicht berücksichtigt. „Dazu kommt“, so Cornelius, „dass den Ingenieurbüros immer weniger finanzieller Spielraum für fachliche Weiterbildung und Qualifikation bleibt, die Anforderungen an die Ingenieure aber immer komplexer werden, etwa durch die neueste Noremengeneration für Brücken- und Stahlbaukonstruktionen.“ Der daraus erwachsende Know-how-Verlust bei den Ingenieuren sei eine Gefahr für den Wirtschaftsstandort Deutschland. Nicht zuletzt stünden auch die aktuell viel diskutierten Problemprojekte von BER bis Elbphilharmonie für die Gültigkeit des VBI-Leitspruchs „Wer billig plant, baut teuer“.

Quelle: VBI-Pressemitteilung vom 07. Juni 2013

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