VBI legt Positionspapier gegen Zertifizierungswahn und Geldmacherei vor – Begriffsverwirrungen schaden Bauherren und Planungsbranche gleichermaßen
„Die einzigen verlässlichen Beurteilungskriterien für die Fähigkeiten eines Ingenieurunternehmens sind sein Erfolg oder Misserfolg am Markt. Die Auftraggeber schenken unseren Büros bei Auftragsvergabe das Vertrauen, die gestellten Aufgaben zu lösen. Können sie das nicht, werden sie keine Aufträge mehr gewinnen. Daher geht die ganze Diskussion um die schleichende Einführung eines bunten Straußes von Fachplanerzertifikaten an den Kernbedürfnissen von Auftraggebern und Bauherren vorbei. Auftraggeber wollen erfolgreiche Projekte und keine Zertifikate.“ Dies sagte VBI-Hauptgeschäftsführer Dipl.-Ing. Klaus Rollenhagen anlässlich der Vorstellung eines neuen VBI-Positionspapiers heute in Berlin.
Verschiedene Weiterbildungsträger und Institutionen versuchen seit einiger Zeit, phantasievolle Bezeichnungen für „Fachplaner“ wie beispielsweise Brandschutz oder nachhaltiges Bauen zu etablieren. Entsprechende Zertifikate müssen von den Planern mit erheblichem finanziellen Aufwand erworben werden.
„Immer mehr spezialisierte Berufsbezeichnungen führen zu immer weniger Transparenz für den Bauherren und letztendlich zu einer unnötigen Zersplitterung des Berufsstandes. Beratende Ingenieure und Mitarbeiter unabhängiger VBI-Ingenieurbüros verfügen über eine exzellente akademische Ausbildung und langjährige Berufserfahrung. Sie übernehmen die Verantwortung für eine ganze Reihe von Fachfragen. Die Unternehmen allein sind dafür verantwortlich, welche Qualifikationen sie im Unternehmen etablieren und wie sie ihre Mitarbeiter weiterbilden.“
Der VBI warnt davor, den Universitäten letztendlich die Zuständigkeit abzusprechen, über die Berufsbefähigung von Planern zu entscheiden. Akademische Berufsausbildung, Berufserfahrung und Markterfolg seien die drei tragenden Säulen für die Berufsbefähigung, so Rollenhagen.
„Es gibt wirklich wirksamere Wege, die fachliche Qualifikation von Ingenieurbüros verlässlich herauszufinden, als Zertifikate zu lesen. Mit einem Blick in die Referenzliste und einem kurzen Anruf beim Auftraggeberkollegen ist die Sache erledigt.“
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