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WIA Festival wird zur Bewegung für Transformation
Erfolgreiches WIA Festival 2025 – WOMEN IN ARCHITECTURE
stärkt Sichtbarkeit, Vielfalt und gesellschaftlichen Zusammenhalt
Der WIA-Summit „Vielfalt bauen“ markierte mit mehr als 500 Teilnehmer:innen den offiziellen Abschluss des WOMEN IN ARCHITECTURE FESTIVALS 2025. Was als Festival begann, hat sich in zehn Tagen zu einer bundesweiten Bewegung entwickelt. Mehr als 200 Akteur:innen haben in rund 270 Projekten auf vielfältige Weise sichtbar gemacht, welchen Beitrag Frauen in Architektur, Innenarchitektur, Stadt- und Freiraumplanung sowie Bauingenieurwesen und Baukultur für eine nachhaltige Transformation der Baubranche leisten. Schwerpunkthemen waren Interdisziplinarität, Diversität, neue Arbeitskulturen und lebenszyklusorientierte Planung.
Es sollte die Sichtbarkeit von Frauen in der Baukultur stärken – und es wurde zu einem Festival für alle. „Das Women in Architecture Festival 2025 hat die Frauen in der Architektur erfolgreich als Impulsgeberinnen im öffentlichen Diskurs platziert“, berichtet Małgorzata Gedlek vom WIA Festivalbüro. Sie hebt hervor: „Das Thema ist längst nicht nur ein Frauen- oder Gender-Thema. Es durchdringt die gesamte Gesellschaft und schafft nachhaltige Impulse für bessere Städte und mehr Lebensqualität.“
„Auch berufspolitische Ziele konnten öffentlichkeitswirksam thematisiert werden“, ergänzt Torsten Förster, Geschäftsführer der Architektenkammer Berlin, die das WIA-Festival gemeinsam mit der Bundesarchitektenkammer federführend für die Architektenkammern Deutschlands entwickelt und organisiert hat. „Es wurden wichtige Impulse für gesellschaftlichen Zusammenhalt, Chancengleichheit, neue Arbeitsmodelle und Strukturen geliefert, die über das Festival hinaus wirken werden.“
Gender Pay Gap bleibt eine Baustelle
Eines der größten strukturellen Defizite der Baubranche ist der Gender Pay Gap. Aktuelle Studien der Bundesarchitektenkammer zeigen deutliche Gehaltsunterschiede zwischen Architektinnen und Architekten mit identischer Berufserfahrung bei vergleichbarem Berufsumfeld und vergleichbarer Position im Unternehmen. Dieser sog. „bereinigte“ Gender Pay Gap beträgt immer noch 6,8%, das entspricht sechzehn unbezahlten Arbeitstagen im Jahr. „Deswegen ist es so wichtig, Netzwerke zu bilden, die sich für bessere Strukturen in den unterschiedlichen Arbeitsfeldern in der Architektur und Baubranche einsetzen“, unterstreicht Dr. Arn Sauer, Direktor der Bundesstiftung Gleichstellung, die Bedeutung dieses Festivals.
Dezentrale Vernetzung mit Politik und Gesellschaft
WIA hat neben Frauen auch anderen marginalisierten Stimmen in der Baubranche Gehör verschafft und ist zu einer Plattform für alle geworden, die die Transformation der Baubranche mitgestalten. Hierzu erklärt WIA-Beiratsmitglied Eduard Kögel, Forscher, Ausstellungsmacher und Architekturkritiker: „Ich setze mich dafür ein, vergessene oder übersehene Positionen in den globalen Architekturdiskurs zu integrieren, damit die Geschichte spannend bleibt.“ So hat WIA 2025 als dezentrale Netzwerkveranstaltung die breite Vernetzung und den Austausch von Institutionen, Verbänden und Initiativen gefördert: 16 Landesarchitektenkammern und die Bundesarchitektenkammer, 32 Vereine, 10 Initiativen, 30 Verbände, 22 Universitäten und mehrere Städte und Kommunen haben als Multiplikator:innen mit ihren Projekten eindrucksvoll die gesellschaftliche Relevanz von Frauen in der Baukultur sichtbar gemacht. Zahlreiche Akteur:innen nutzten die Gelegenheit, sich untereinander sowie mit Politik, Medien und Gesellschaft zu vernetzen, um Synergien zu nutzen. Entstanden sind viele neue Initiativen, die über den Festivalzeitraum Bestand haben werden.
Persönliches Statement der Bundesbauministerin
Den offiziellen Abschluss des Festivals bildete der WIA Summit, bei dem rund 500 Akteur:innen zu einem Gipfeltreffen in Berlin zusammenkamen. Bundesbauministerin Verena Hubertz, die unmittelbar nach Amtsantritt mit ihrem Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen die Schirmherrschaft für das Women in Architecture Festival übernahm, bestätigte mit einem ganz persönlichen Statement die Bedeutung von WIA 2025: „Aus eigener Erfahrung kann ich sagen: Frauen brauchen starke berufliche Netzwerke, um sich auch gegen Widerstände zu behaupten. Als Bundesbauministerin unterstütze ich das Women in Architecture Festival 2025, weil es Vorbilder zeigt, weil es motiviert und weil es verbindet.“
Raum für Empathie
Eine besondere Strahlkraft ging von den Key Notes des WIA Summits aus. Die Berliner Architekturprofessorin Anupama Kundoo sprach sich für gesellschaftliche Vielfalt und den menschlichen Maßstab von Architektur und Stadt aus: „Empathie ist für mich der wichtigste Motor einer humanistischen Architektur. Die Empathie macht den Unterschied zwischen einem Haus und einem Zuhause“, erklärte die international renommierte Architektin. Friederike Landau-Donnelly stellt diesen Gedanken in einen erweiterten Kontext: „Jedes Haus ist eingebettet in eine sozialräumliche Ökologie, die auch die Menschen, die nicht in diesem Haus wohnen, betrifft“, appelliert die Stadtsoziologin, Kulturgeografin und Raumforscherin an die Verantwortung von Architekt:innen, Eigentümer:innen und Investor:innen. Ihr Vortrag wurde zum leidenschaftlichen Plädoyer für Beteiligungskultur, Transparenz und gendersensible Stadtplanung, wobei sie darauf verweist, dass „Frau“ keine einheitliche Kategorie ist. Den Wert des WIA Festivals sieht sie darin, Fragen zu stellen, Geschichten zu sammeln und ein gemeinsames Bewusstsein zu mobilisieren.
Erweiterung von etablierten Perspektiven
Andrea Gebhard, Präsidentin der Bundesarchitektenkammer und Schirmfrau des WIA Festivals 2025, würdigte das große Engagement aller WIA Akteur:innen und den bundesweiten Erfolg: „Es hat sich gezeigt, dass das Festival mehr ist als nur eine Veranstaltung für Frauen in der Architektur. Es ist zu einer bundesweiten Bewegung geworden, die gesellschaftliche Themen wie Gleichstellung, Diversität und Lebensqualität in den Alltag trägt. Ich wünsche mir, dass durch den weiblichen Blick auf unsere gebaute Umwelt eine Erweiterung von etablierten Perspektiven stattfindet. Deshalb sollte das WIA Festival fortgeführt werden.“ Und sie verspricht: „Die Bundesarchitektenkammer wird sich auch nach WIA2025 weiter für diese Themen einsetzen. Denn Chancengleichheit und Diversität machen uns als Gesellschaft stärker. Wenn endlich gleichgestellt und gerecht gearbeitet wird, kann mehr Energie in die drängenden und schwierig zu lösenden Probleme der Baubranche fließen.“

markierte mit mehr als 500 Teilnehmer:innen den offiziellen Abschluss des Women in
Architecture Festivals 2025.
©Till Budde
Pressemitteilung | Berlin, 9. Juli 2025
Ansprechpartnerin für die Presse:
Małgorzata Gedlek,
Women in Architecture Festival 2025
19. bis 29. Juni 2025 – bundesweit
Tel.: 030/29 33 07-24
E-Mail presse@wia-festival.de
Architektenkammer Berlin
Alte Jakobstraße 149
10969 Berlin