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Flughafen BER: Lasst endlich Ingenieure ran!

Technikchef Jörg Marks ist zurück. Er ist Ingenieur. Das ist gut. Weil die Politik ohne Ingenieur untauglich ist, ein funktionierendes Großprojekt als öffentlichen Bau verantwortlich durchzuziehen. Es fehlt an „Kompetenz und Leistungsstärke“ beim durch Politiker vertretenen Bauherrn. Sowohl eine vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur initiierte Studie der Reformkommission Bau von Großprojekten als auch eine Studie der Baukammer Berlin zu Problemen bei öffentlichen Bauvorhaben kommen u. a. genau zu diesem Ergebnis. Leider der Normalfall, denn Politikern wird zwar Verantwortung durch die stets bürgenden Bürger übertragen, jedoch werden sie nie zur Verantwortung gezogen. Eine kommode Situation, vor allem braucht man als Politiker keinen ingenieur-technischen Sachverstand. Und genau so entstehen die Hauptursachen für die Desaster, die jeder kennt, die aber keiner wissen will:
Durch den politisch motivierten Zwang zur Annahme des billigsten Angebots werden Projekte immer zu billig vergeben.
Politisch wird der wahre Preis heruntergehebelt, um die Akzeptanz des Bauvorhabens bei den Bürgern nicht zu gefährden.
Entscheidungen und Nachträge werden durch Politiker getroffen – nach Parteibuch, nach politischer Interessenlage. Ohne auf die bestehenden und oft schon genehmigten Planungen Rücksicht zu nehmen.
So aber zwingt man jedes Projektmanagement in die Knie – Ingenieure können nicht hexen! Dass sie aber planen und bauen, dass sie Höchstleistungen erbringen können, beweisen solche termingenaue und budgetgetreue Jahrhundertprojekte, wie z. B. der Gotthardtunnel oder auch hier in Berlin der Pierre Boulez Saal.

Wir Ingenieure, wir Ingenieurkammern tun alles, um Spitzenleistungen zu erbringen und zu fördern. Vom Schülerwettbewerb bis zum Preis für die besten Abschlussarbeiten der Studenten, von einem hervorragenden Fort- und Weiterbildungsprogramm bis zum Kampf um eine bestmögliche Ausbildung unserer Ingenieure schon an den Schulen und Universitäten streiten die Ingenieurkammern und -verbände, die Unis und Hochschulen. Sie setzen Anreize für eine Ingenieurausbildung auf höchstem Niveau. Die hervorragenden technischen Leistungen unserer Ingenieure aber gehen oft unter – dann, wenn sich die Politik unqualifiziert in die ureigenen Ingenieurkompetenzen einmischt.

verantwortlich: Dr. Peter Traichel

Kein Ding ohne ING. - eine Initiative für den Ingenieurberuf.