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Ingenieure machen Sparmaßnahmen der öffentlichen Hand mitverantwortlich für Hochwasserschäden

Hochwasserschutz braucht kürzere Genehmigungsverfahren. Ingenieure fordern zügige Realisierung geplanter Polder und Überschwemmungsflächen.

In dieser Woche beschäftigt sich der Deutsche Bundestag mit der Frage, wie den zahlreichen Opfern der Hochwasserkatastrophen im Osten und Süden des Landes geholfen werden kann. Nach bislang vorliegenden Schätzungen werden mehrere Milliarden Euro erforderlich sein, um die entstandenen Schäden zu beseitigen. „Diese Schäden wären sehr viel geringer ausgefallen, wenn rechtzeitig durch die öffentliche Hand investiert worden wäre“, sagte Dr.-Ing. Rolf Schlichting, Vorsitzender des Ausschusses Wasserwirtschaft im Verband Beratender Ingenieure VBI heute in Berlin.

Der Sprecher der unabhängig beratenden Ingenieure der Wasserwirtschaft bezeichnete die Sparmaßnahmen der öffentlichen Hand gerade im Bereich Wasserbau als eine der Ursachen für die immensen Schäden des Hochwassers in den ersten Juniwochen. „Das Geld, das jetzt zur Schadensbeseitigung notwendig ist, wäre besser in Hochwasserschutzmaßnahmen investiert worden“, so Schlichting.

Neben der notwendigen Hilfe für die Beseitigung der aktuellen Hochwasserschäden sei es jetzt dringend notwendig, nach vorn zu schauen und Konsequenzen aus den Fehlern der vergangenen Jahre seit dem sogenannten Jahrhunderthochwasser 2002 zu ziehen. „Hierzu ist es notwendig, dass das Genehmigungsrecht geändert wird, um die Genehmigungsverfahren für die Überschwemmungsflächen und gesteuerte Polder zu verkürzen. Es kann nicht sein, dass sich solche Verfahren zehn bis fünfzehn Jahre hinziehen und damit die nächste Hochwasserkatastrophe billigend in Kauf genommen wird“, betonte Schlichting. „Denn mit der Schadensbeseitigung allein verbessert sich die Hochwassersicherheit für die Betroffenen kein bisschen.“

Quelle: VBI-Presseinformation vom 24. Juni 2013

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